Bereits seit mehreren Jahren setzt die Politik auf Elektromobilität. Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) fördert seit 2009 den Ausbau dieser Antriebstechnik durch Investitionen und Vergünstigungen. Dazu gehört das Projekt „Modellregionen Elektromobilität“. In Kooperation mit Wissenschaftlern, Wirtschaft und Kommunen wird der Ausbau der Infrastruktur vorangetrieben. Eine große Rolle bei der Nachhaltigkeit der Elektromobilität spielt die Quelle des Stroms. Nur unter der Voraussetzung, dass sie mit Ökostrom betrieben werden, bieten Elektrofahrzeuge einen tatsächlichen Vorsprung in der Umweltfreundlichkeit gegenüber Verbrennungsmotoren.
- Anzeige -
Elektromobilität und Ökostrom: nur in Kombination nachhaltig
Der Elektromotor selbst zeigt keinen Ausstoß an Kohlenstoffdioxid (CO2) oder sonstigen Schadstoffen. Ausschlaggebend für seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit ist daher die Quelle des Stroms, mit dem er betrieben wird.
Unter optimalen Nutzungsbedingungen kann ein mit elektrischem Strom betriebenes Fahrzeug gegenüber konventionellen Antriebstechnologien einen enormen ökologischen Vorteil haben. Neben der korrekten und fahrzeuggerechten Nutzung durch die Fahrer sind für den Umweltaspekt im Wesentlichen zwei Faktoren von Relevanz. Dies sind zum einen der Umfang der Nutzung und zum anderen die Art der Energieerzeugung des genutzten Stroms.
Unter dem gegenwärtigem Mix aus Strom aus verschiedenen Energieträgern, müssen Elektrofahrzeuge mehr als 50.000 Kilometer gefahren werden, um in ihrer Umweltbilanz einen Vorteil gegenüber durchschnittlichen benzinbetriebenen Fahrzeugen zu haben. Dies hängt damit zusammen, dass trotz der langsamen Energiewende noch immer ein hoher Anteil der Stromerzeugung auf fossilen Energiequellen wie Erdgas und Kohle basiert.
Wird hingegen reiner Ökostrom zugrunde gelegt, so zeigt sich die positive Umweltbilanz schon nach etwa 25.000 Kilometern (ausgehend von Strom aus Windkraft). Um eine klimaschonende Lösung darzustellen, ist die Elektromobilität von der Energiewende und dem Ausbau erneuerbarer Energien abhängig.
Herkunft des Stroms
Rückschluss auf die Quelle des Stroms und seine Erzeugung haben Verbraucher durch bestimmte Gütesiegel und Zertifikate. Zertifikate für Ökostrom werden bei entsprechender Zusammensetzung der Stromerzeugung vergeben, stellen jedoch keine Beurteilung des Stromtarifs dar. Gütesiegel bewerten zusätzlich den Tarif für Ökostrom und setzen oftmals voraus, dass Anbieter nachweislich Investitionen in den Ausbau von Ökostrom-Anlagen tätigen.
Zu den wichtigsten Gütesiegeln und Ökostrom-Zertifikaten in Deutschland gehören:
- Das TÜV-Gütesiegel, darunter das Zertifikat „Geprüfter Ökostrom“ von TÜV Nord sowie die Zertifizierungen EE01 und EE02 von TÜV Süd. Alle sehen vor, dass der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Im Falle von EE02 müssen Anbieter den Ökostrom zudem zeitgleich einspeisen.
- Das Gütesiegel „Grüner Strom Label“, das aus der Zusammenarbeit von verschiedenen Institutionen wie dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) hervorgegangen ist.
- Der Herkunftsnachweis des Umweltbundesamts, der es Erzeugern von Strom aus regenerativen Energiequellen seit 2012 ermöglicht, die Herkunft des Stroms nachzuweisen.
- Das Gütesiegel „OK power“ des EnergieVision e.V.
Fazit: Ökostrom für Elektroautos
Gegenwärtig ist ein hundertprozentig emissionsfreies Fahrzeug noch Utopie, auch wenn Elektromotoren frei von CO2-Ausstoß sind. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung verbessert sich die Ökobilanz der Elektromobilität jedoch schrittweise. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Herkunft des Stroms. Jeder Kunde kann daher einen Beitrag zur besseren Umweltbilanz leisten, indem auf Strom aus regenerativen Energiequellen geachtet wird.
- Anzeige -
Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Benzin wächst auch nicht auf den Feldern. Also, wenn schon der Strommix bei E-Autos mit einbezogen werden, dann bitte auch der umgerechnete Energieaufwand bei der Herstellung von fossilen Kraftstoffen. Unter dieser Prämisse ist jegliche Diskussion zur Rechtfertigung überflüssig, geschweige denn, wenn man den realen und nicht den Wert auf dem Papier beim CO2-Ausstoß bei Verbrennern berücksichtigt. Diesel-Gate lässt grüßen…
Hallo gee.em,
Sie haben vollkommen recht! Für eine ganzheitliche ökologische und ökonomische Bewertung von unterschiedlichen Antriebsarten muss die Well-to-Wheel (von der Quelle bis zum Rad) Betrachtungsweise herangezogen werden. So werden nicht nur die lokalen Emissionen und Kosten, sondern auch jene, die bei der Herstellung, Transport sowie Distribution für den jeweiligen Antrieb entstehen, beim Vergleich herangezogen. Wir können an dieser Stelle die Online-Software „Optiresource“ für eine Gegenüberstellung von Alternativen Antrieben und Kraftstoffen mit den Benzin- und Dieselantrieb empfehlen.
Beste Grüße
Michael @ GreenGear.de